Der römische Senat war über Jahrhunderte hinweg das Zentrum römischer Politik gewesen. Somit gab es auch politisch keine Grenzen hinsichtlich der Themen, mit denen er befasst werden konnte. Die Zahl der ergangenen Senatsbeschlüsse (senatus consulta) war enorm, zumal wenn man bedenkt, dass im Verlauf einer Debatte nicht selten über jeden einzelnen Punkt einer weiter gefassten Thematik abgestimmt werden konnte.
Die Autorinnen und Autoren haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Vorgehensweise zu untersuchen, mit der in Rom in der Republik und in der Kaiserzeit die Senatsbeschlüsse veröffentlicht und verbreitet worden sind. Mit Blick darauf konzentrieren sie sich auf einige Texte, die in Rom und Italien sowie in den Provinzen bekanntgegeben wurden und insbesondere die Unterdrückung von Kulten und rechtswidrigen Praktiken, Verurteilungen und Beschlüsse zur Beilegung von Streitigkeiten innerhalb der Gemeinden zum Gegenstand hatten. Besondere Aufmerksamkeit wird auch den unterschiedlichen Übersetzungsweisen der Texte der Senatsbeschlüsse gewidmet, die erarbeitet wurden, um sie für Privatpersonen und griechischsprachige Gemeinden verständlicher zu machen.