Für die Familiengeschichtsforschung sind Seelbücher wie die hier ausgewerteten von Dommershausen mit Eveshausen und Mannebach mit Dorweiler und Korweiler eine interessante, bisher kaum genutzte Quelle. Seelenmessen wurden alljährlich am Todestag eines Verstorbenen zu dessen Gedenken und zur Förderung seines Seelenheils gehalten. Für das Abhalten der Totenliturgie und damit für die Tilgung oder Verkürzung zeitlicher Fegefeuerstrafen waren der zuständigen Pfarrkirche finanzielle oder materielle Zuwendungen zu leisten, die üblicherweise testamentarisch — häufig erst auf dem Totenbett — verfügt wurden. Stiftungen in diesem Anliegen konnten u.a. gemünztes oder ungemünztes Edelmetall (Gold oder Silber) oder Immobilien sein. Je reicher also jemand zu spenden vermochte, in desto größerem Maße sollten ihm die Fegefeuerqualen erlassen werden.