Jeanette Wolff (1888 – 1976) gehört zu den großen, mutigen Frauenpersönlichkeiten der deutschen Nachkriegsgeschichte. Als Jüdin und SPD-Politikerin wird sie bereits im März 1933 von der SA für zwei Jahre inhaftiert. Im Januar 1942 verschleppt die SS sie nach Riga und im Sommer 1944 in das KZ Stutthof. Nach einem Todesmarsch wird sie am 26. Januar 1945 von der Roten Armee befreit. 1946 verfasst sie ihren Erlebnisbericht »Sadismus oder Wahnsinn« in Berlin. Im ersten Deutschen Bundestag ist sie die einzige weibliche Holocaust-Überlebenden, eine mahnende Stimme bis zuletzt.