Durch eine Schwangerschaft der Psychoanalytikerin verändern sich das Setting und die Dynamiken innerhalb der Therapie. Die spezifischen, häufig intensiven Auswirkungen dieser Veränderungen für Psychoanalytikerin und Patient*in können konstruktiv nutzbar werden, wenn der Psychoanalytikerin die Möglichkeiten und Bedeutungen dieser Veränderungen bewusst sind. Dennoch haben Schwangerschaft und eine eigenständige weibliche Entwicklungstheorie bislang wenig Eingang in psychoanalytische Theorien gefunden.
Gisela Hajek veranschaulicht, was es bedeutet, als Psychoanalytikerin schwanger zu sein. Der Tradition psychoanalytischer Theoriebildung folgend zeigt sie anhand des Zustandes von Schwangerschaft auf, wie die Bedeutung weiblicher Potenz auf theoretischer Ebene denkbar und auf praktisch-therapeutischer Ebene nutzbar werden kann. Mit Die schwangere Psychoanalytikerin leistet sie einen enttabuisierenden und aufklärerischen Beitrag zur feministischen Psychoanalyse.