Dem facettenreichen Phänomen der antiken Gewalt nähern sich zehn Beiträge deutsch- und englischsprachiger Autoren aus verschiedenen Perspektiven an. Die Texte basieren auf Vorträgen einer interdisziplinären Tagung zur antiken Gewalt, die im Wintersemester 2020 an der Universität Hamburg stattfand.
Die Einleitung gibt einen konzisen Überblick über die unterschiedlichen "turns" (emotional, sensory, temporal und spatial turn) mit gleichzeitiger Prüfung ihrer Anschlussfähigkeit an die Gewaltforschung. Das Spektrum der Einzelbeiträge reicht von grundlegenden definitorischen Bestimmungen von Gewalt über die Herausarbeitung neuer Topoi bis hin zu Einbindung von Teildisziplinen wie den Gender-Studies und der Militärforschung. Zudem wird ein Bogen gespannt von bislang wenig oder noch nicht beachteten Gewalträumen wie der arabischen Wüste bis hin zu vernachlässigten Formen der Gewalt, wie psychischer/verbaler Gewalt. Der militärischen Gewalt und dem Gewaltverhalten von Soldaten widmen sich die letzten Beiträge dieses Bandes.