Als Alexander Prinz während der »Baseballschlägerjahre« in einem sachsen-anhaltinischen 800-Seelen-Dorf groß wurde, lebte ein Drittel der Kinder an seiner Schule unter der Armutsgrenze. Mit so etwas Exotischem wie Dorfschenken, Markenklamotten oder schnellen Autos kam er erst viel später in Berührung, bei einem Urlaub im sogenannten Westen.
In Oststolz erzählt Alexander Prinz von der gemeinsamen Erfahrung derer, die nach dem Mauerfall geboren wurden. Noch heute müssen sie sich an einer unsichtbaren Mauer abarbeiten: niedrigere Löhne und Renten, Abwanderung, zerbrochener Zusammenhalt und Kolonisation durch den Westen. Als einer, der niemals fortgezogen ist, sondern vor Ort als Medienpersönlichkeit und Arbeitgeber wirkt, empfiehlt Alexander Prinz seiner Generation, es ihm gleichzutun: Seid stolz auf eure Ostbiografie, bleibt hier und macht was draus, bevor es die Falschen tun.