Mit dem Ende der bipolaren Weltordnung und dem Ende der kommunistischen Gefahr gewannen Antisemitismus, Antiamerikanismus und Antikapitalismus im politischen Diskurs an Bedeutung. Alle drei Extremismen, der Islamismus, der Rechts- und der Linksextremismus, nutzen – in unterschiedlicher Ausprägung – die Abwehrideologien für die eigene Agitation. Dabei gerät die Exklusivität ihrer Weltbilder in Gefahr. Die Folgen sind Identitätsängste und Kämpfe um Deutungshoheit.
Fabian Fischer analysiert am Beispiel der NPD und der Partei DIE LINKE die gemeinsamen Feindbilder. Wo existieren Schnittmengen, wo Unterschiede? Wie nehmen die Akteure selbst die Parallelen wahr? Der Autor wirft auch ein Licht auf die Übernahme- und Abwehrstrategien, die aus gemeinsamer Feindwahrnehmung und kognitiven Dissonanzen resultieren, und gewährt mit seiner Studie tiefe Einblicke in die Ursachen extremistischen Denkens.