Nachgedachtes aus 6 Jahrzehnten.
In diesem Buch geht es um die Entstehung einer besonderen Periode am Beginn des Übergangs vom Kapitalismus zum Kommunismus: Die dem Kommunismus eigenen Verhältnisse zur Produktion existieren noch nicht, sie müssen erst in einem längeren geschichtlichen Prozess hergestellt werden. Frage aber auch, ob Produktionsverhältnisse des Kommunismus zunächst überhaupt erkennbar sind; muss nicht dieses Wissen erst in einem historischen Prozess des „Lernens beim Tun“ erarbeitet werden, so dass eine Übergangsperiode – von einem rein politisch oder subjektiv zu einem objektiv, real ökonomisch geprägten Sinn - unvermeidbar ist?
Es entstehen zwei Fragen.
1. wie gestaltet sich in ihr das Verhältnis von Objekt und Subjekt? So, dass es zunächst zu einer übermäßig vom politischen Subjekt geprägten Periode kommt – quasi einem Absolutismus, der auch in die Arbeiterklasse befällt?
2. Wie geschieht das in einem Land, das noch weit von der objektiven Grundlage für höhere Produktionsverhältnisse, d.h. noch weit vom Aufbau eines gesellschaftlichen Charakters der Arbeit entfernt war. Es geht also um eine russische Besonderheit bei diesem Aufbau. Wir müssen uns genauer der konkreten Bedingungen des Aufbaus resp. Übergangs zu einer kommunistischen Gesellschaft bewusst werden; im konkreten Fall genauer mit den Bedingungen im ersten Land in der Geschichte der Menschheit, das an den Aufbau dieser Gesellschaftsordnung geraten ist, befassen: Russland, die Sowjetunion. Und dann auch an die Frage herangehen, ob es bei diesem Land geblieben ist, ob auch die weiteren Länder des Sozialismus mit diesem Problem eines personenbezogenen Absolutismus – am Beginn ihrer Entwicklung – konfrontiert wurden. Dann geht die Klärung dieser Frage über die Sowjetunion hinaus.
Dazu nun Arbeiten, die im Laufe der 60er Jahre in der DDR begonnen, und bis heute fortgesetzt worden sind. Es ist ja kein abgeschlossenes Thema – jedenfalls nicht für den Marxismus.