Clemens Heller war ein genialer Verwalter. Er hat den Gang der Wissenschaften vom Menschen entschieden beeinflusst, nicht als Forscher, sondern als Ermöglicher von Neuem, als ein Impresario der Wissenschaft, wie es hieß. Schon als Harvard Student initiierte er nach dem Zweiten Weltkrieg das „Salzburg Seminar" und war dann in Paris derjenige, der die „Maison des Sciences de l'Homme" zu einem inspirierenden Ort für Geistes- und Sozialwissenschaftler aus aller Welt machte.
Seine Biographie, vor allem seine Jugend im Wien der 1920er und 1930er Jahre, macht seine Erfolge verständlich. Es war eine Stadt voller Avantgarde in Kunst und Wissenschaft, in der Zeit des melancholischen Nachklangs des k.u.k. Reiches, der sozialen Errungenschaften des Roten Wien, des grassierenden Antisemitismus und schließlich des „Anschlusses" an Nazi-Deutschland, mit dem heranwachsenden Clemens Heller und seiner Familie mitten drin. Das Buch beschreibt all diese Umstände und versucht so, sein späteres Wirken verständlich zu machen.