Zu den Erstaunlichkeiten der DDR gehörte der Umstand, dass es neben dem „einheitlichen sozialistischen Bildungssystem“ ein höchst vielfältiges konfessionell bzw. kirchlich gebundenes Bildungswesen gab. Dieses bestand überwiegend aus Einrichtungen in Trägerschaft von Kirchen oder Religionsgemeinschaften, im Einzelfall, etwa den Theologie-Sektionen an den Universitäten, aber auch aus staatlich getragenen Institutionen. Zu den Erstaunlichkeiten der Aufarbeitungsbemühungen zur DDR wiederum gehört es, dass diese Parallelwelt zum staatlichen Bildungswesen bislang nicht systematisch dokumentiert ist. Für den Bereich der akademischen Bildung und Forschung wird dem hier abgeholfen. Systematisch geordnet werden rund 50 Institutionen in Profildarstellungen vorgestellt, des Weiteren rund 30 wissenschaftliche Arbeitskreise und Kommissionen sowie die wissenschaftliche Informationsinfrastruktur (Verlage, Fachzeitschriften, Forschungsbibliotheken). Abgerundet wird dies durch eine annotierte Bibliografie der selbstständigen Publikationen, die 1990 bis 2016 zur akademisch-theologischen Bildung und Forschung in der DDR erschienen sind.