Sprachvariation bildet den Ausgangspunkt für Sprachwandel. Die Rektion bei ‚wegen‘, ‚statt‘, ‚während‘ und ‚trotz‘ variiert bekanntlich zwischen Genitiv und Dativ. Die Untersuchung will die Sprachwandelprozesse bei diesen Präpositionen im 18. und 19. Jh. beschreiben und erklären. Die Darstellung ihrer Entwicklungslinien gründet auf einer quantitativ-statistischen Analyse großer und nach Textsorten diversifizierter Korpora von Drucken aus dem Zeitraum 1520–1870.
Der konzeptionell mündliche Nähebereich wird anhand eines Korpus privater Briefe von bekannten Komponisten (Mozart, Haydn, Beethoven und C. Ph. E. Bach) und Goethe sowie von Beethovens Konversationsheften soziopragmatisch untersucht. Verglichen werden diese Analysen schließlich mit metasprachlichen Bewertungen der Varianten in Grammatiken und Wörterbüchern der Zeit. Die Geschichte der Rektion der vier Präpositionen stellt insgesamt einen interessanten Fall dar, in dem sowohl ein Sprachwandel ‚von unten‘ als auch ‚von oben‘ erfolgt.