Die Region Bucklige Welt rundet das niederösterreichische Industrieviertel, altertümlich Viertel unter dem Wienerwald genannt, an seinem südöstlichen Rand ab. Mit Wiener Neustadt, der zweitgrößten Stadt Niederösterreichs, hat sie einen Partner gefunden, mit sie sich in den letzten Jahren gut vernetzt hat. Hier eine stark entwickelte Industrie, dort eine bodenständige Landwirtschaft - das war einmal. In den letzten Jahrzehnten wurden in und rund um die Stadt die rauchenden Schlote von rauchenden Köpfen verdrängt. Selbst in den überwiegend agrarischen Gemeinden der Buckligen Welt, wo man die Bezeichnung "Industrieviertel" nie ganz verstand, schuf eine Strukturveränderung Raum für neue Entwicklungen im Bereich der Wirtschaft: Die entstandene Dienstleistungsgesellschaft, moderne Handwerksbetriebe und eine Verbesserung der Verkehrswege führten dort zu geänderten Voraussetzungen für die Sicherung des Lebensunterhalts der Menschen.
Industrie und Agrarwirtschaft konnten im südlichen Niederösterreich nach dem 2. Weltkrieg einige Zeit lang nebeneinander gut leben. Doch die Schwerindustrie taumelte im Raum Wiener Neustadt und Ternitz ab 1970 von einer Krise in die andere und auch im Erlach verlor die Textilindustrie schon bald darauf ihre Dominanz im Ort. Neue Strukturen mussten sowohl in den Städten als auch in den Nachbargemeinden gefunden werden. Katzelsdorf fand schon in den 1980er-Jahren mit der Dorferneuerung eine neue Herausforderung, die glänzend gemeistert wurde. In den 1990er-Jahren gab Wiener Neustadt im Stadtteil Civitas Nova mit technischen Innovationen und dem Forschungsbereich die Richtung vor. Bad Erlach schlug ab der Jahrtausendwende mit der Therme Linsberg, Lanzenkirchen mit einem Gewerbepark markante Pflöcke ein.
Mit dieser Dynamik zog eine völlige Neuorientierung wie sie im Geiste der von Erwin Pröll eingeleiteten NÖ Dorferneuerung gefordert war, in die Region. Nach dem Leitbild "Altes bewahren, Neues gestalten".