Die Agenda 2030 mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung erfordert einen Paradigmenwechsel in der Industrie hin zur Kreislaufwirtschaft. Unter den verschiedenen Strategien zur ökologischen Nachhaltigkeit gilt das Remanufacturing als vielversprechende Option, bei dem insbesondere der Produktionstechnik eine Schlüsselrolle zukommt. Mit der Zunahme wiederaufbereiteter Güter wird eine Automatisierung der Remanufacturing Prozesskette jedoch unerlässlich. Eine besondere Herausforderung stellt dabei die Automatisierung der Demontage von Schraubverbindungen dar.
Das Ziel der vorliegenden Dissertation ist eine Analyse des Potentials, welches von der Integration von Modellen zum Demontage-Verhalten von Schraubverbindungen zur Steigerung der Robustheit bei anpassungsfähigen Demontagesystemen ausgeht. Es sollen im Speziellen einerseits ein Beitrag zur Steigerung der Robustheit von automatisierten Demontageanlagen geleistet werden und andererseits Forschungslücken im Bereich der Schraubtechnik geschlossen werden.
Zunächst werden Prozessmodelle für die automatisierte Demontage von Schrauben entwickelt. Auf dieser Grundlage wird eine Demontagezelle für die automatisierte Demontage von Elektromotoren aus dem automobilen Sektor konzipiert. Zur Integration der Prozessmodelle wird ein Steuerungssystem entwickelt, das diese zur Steigerung des Demontageerfolgs nutzt. Für die technische Anwendung der Prozessmodelle erfolgt eine mechatronische Realisierung der Demontagezelle. In einer anschließenden Untersuchung wird der Ansatz durch experimentelle Tests validiert und das Potential der Modellintegration charakterisiert.