Die interdisziplinäre Studie geht der kontrovers diskutierten Frage nach, ob und wie geografisches und kulturelles Wissen aus dem arabisch-islamischen Kulturraum von europäischen Kartenmachern genutzt wurde. Die kontextuelle Analyse kartografischer Repräsentationen – von diagrammatischen TO- und Klimazonenkarten bis zu detaillierten Welt- und Portolankarten – sowie begleitender Quellentexte vom 10. bis zum Beginn des 15. Jahrhunderts zeigt die komplexe Dynamik der Wissensvermittlung, die weder linear noch durchgängig verlief.
Dem spatial turn folgend, werden Karten als hybride, soziokulturelle Zeugnisse zur Konzipierung von Räumen und Weltvorstellungen verstanden, mit denen vielfältige Interessen verfolgt wurden.