Im Fokus dieses interdisziplinären Bandes stehen Phänomene der kulturellen Aneignung in der Vormoderne. Dabei geht es weniger um das konkrete ,Was‘, sondern das ,Wie‘ der Aneignung. Im ‚Framing‘, vor allem aber im Prozess von ‚Deframing‘ zu ‚Reframing‘ ist das ,Aneignen‘ bereits praxeologisch enthalten. Strukturen, Mechanismen und Strategien der ‚Framing‘-Prozesse und damit verbundene kulturelle Produktivität werden ebenso beleuchtet wie über sie (re-)produzierte Machtverhältnisse.
Gefragt wird nach der Motivation und dem Engagement der Akteur:innen, die angeeignete Gegenstände in neuen Deutungsmustern positionieren, den Bedingungen, unter denen sich solche Gegenstände für eine Übernahme anbieten, sowie den Mechanismen der ‚Framing‘-Prozesse selbst und den daraus resultierenden Verschiebungen und neuen Formationen. Vereint werden historische, germanistische, kunst- und literaturhistorische, ethnologische und theologische Zugänge.