Die zunehmende Lebensmittelverschwendung rückt den nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln immer stärker in den Fokus. Ein wesentlicher Grund dafür ist die Entsorgung von Lebensmitteln, die sich trotz verzehrfähigen Zustands – etwa wegen eines abgelaufenen Mindesthaltbarkeitsdatums – nicht mehr verkaufen lassen und durch den subjektiven Entledigungswillen zu vermeidbaren Lebensmittelabfällen werden. Zum Beispiel trägt ein weit verbreitetes Fehlverständnis hinsichtlich der Bedeutung von Haltbarkeitsangaben dazu bei, dass genießbare Lebensmittel frühzeitig entsorgt werden. Zwar stellen die Spende und Umverteilung unverkaufter Lebensmittel eine wirkungsvolle Maßnahme zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung dar, jedoch stoßen die vornehmlich gemeinnützig organisierten Lebensmittelumverteilungsstellen regelmäßig an ihre Grenzen. Ihnen fehlen oft die finanziellen und personellen Ressourcen, um die Vielzahl anfallender Lebensmittel effizient zu verteilen. Darüber hinaus erschweren rechtliche Unsicherheiten, insbesondere im Hinblick auf lebensmittelrechtliche Sorgfaltspflichten, sowie die rechtliche Einstufung entsorgter Lebensmittel als Abfall, die Weitergabe zusätzlich. Dieses Werk stellt die allgemeinen lebensmittelrechtlichen Sorgfaltspflichten dar und zeigt die in der Rechtsordnung bereits vorhandenen Möglichkeiten auf, um ein Abfallende für Lebensmittelabfall zu ermöglichen und die Spende sowie Umverteilung von Lebensmittel, durch eine Entlastung der Lebensmittelhändler und karitativen Organisationen, zu fördern.