In seinem 1974 erschienenen, monumentalen Standardwerk über die Ausgrenzung, Enteignung, Verfolgung und Ermordung der deutschen Juden untersucht H.G. Adler aus soziologischer Sicht die Rolle der Bürokratie. Auf Basis zahlreicher Dokumente, wie Gesetzestexten und Gestapo-Akten, vollzieht er nach, wie Millionen Menschen scheinbar legitim entrechtet und ermordet wurden, flankiert durch ausgefeilte administrative Maßnahmen. Eindrucksvoll verdeutlicht er, dass Individuen in totalitären Systemen »nicht mehr beherrscht und nicht regiert, sondern nur noch verwaltet« werden.